Da haben wir mal nachgedacht.

Wir bewirtschaften unseren Hof seit 1986 nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus und sind Mitglied beim Anbauverband Biokreis e.V. 1994 fügten wir eine gewerbliche Backstube hinzu und die Biohofbäckerei Gottschaller war geboren. Wir sind überzeugt davon, dass nur nachhaltiges Arbeiten mit der Natur auf Dauer funktionieren kann und unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlässt. Deshalb sind wir niemals müde, uns immer neue Innovationen, Ideen und Lösungen einfallen zu lassen.

Nachhaltiges Arbeiten mit der Natur beinhaltet für uns das wirtschaften in einer Kreislaufwirtschaft und vollständiger Autarkie.

So besitzen wir einen eigenen Brunnen, das Wasser wird mit der Elisa-Methode aufgewertet und bietet somit höchste Qualität für unsere Backwaren. Den Strom beziehen wir aus einer 100kw Photovoltaikanlage, die die Dächer unseres Vierseithofes ziert. Auch besitzen wir seit 2019 eine Bio-Biogasanlage, die, gefüttert von Altbrot von Bäckereien aus der Region, nicht nur Strom und Gas produziert, sondern auch einen veganen Dünger für unsere Felder. Bald wollenwir 27 Hektar vegan bewirtschaften. Wir legen sehr großen Wert auf bodenschonende Bewirtschaftung und den Aufbau von Humus. Der Boden ist unsere Grundlage und unser wichtigstes Kapital. Es ist ein eigenständiger Organismus, den es zu pflegen und aufzubauen gilt. So halten wir Fruchtfolgen ein, bauen mal Kürbisse, Roggen, Dinkel, Urgetreide und Kleegras im Wechsel an. Wir streben einen Biozyklisch-veganen Anbau in einer Art Permakultur an. Wo es sinnvoll ist, wachsen bei uns Feldfrüchte im Mischfruchtanbau, d.h. es wachsen zur gleichen Zeit mehrere Kulturarten gemeinsam auf dem Feld. Dieses der Natur abgeschaute System bewirkt, dass Platz, Nährstoffe und Wasser ideal ausgenutzt werden. Gleichzeitig stärken sich die Pflanzen gegenseitig und schützen einander vor Krankheiten und Schädlingen. Blühstreifen begrenzen unsere Felder von dem des konventionellen Nachbarn. Das ist nicht nur eine Freude für Insekten und Tiere, sondern auch für den Betrachter. Die Felder sehen auch keinerlei tierischen Dünger, der die Böden auslaugt und das Grundwasser mit Nitraten belastet, sondern wir benutzen unseren veganen Dünger aus der Bio-Biogasanlage.

Das geerntet Korn wird dann frisch in unsere hofeigenen Mühle gemahlen und steht somit gleich zum Verarbeiten unsere köstlichen Backwaren bereit. Körner und Mehle, die wir nicht selbst anbauen, stammen von Vertragsbauern aus der unmittelbaren Umgebung. Regionalität hat bei uns einen großen Stellenwert und stärkt den ländlichen Zusammenhalt enorm.

 

In der Europäischen Union werden jedes Jahr pro Person durchschnittlich 179 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Das macht insgesamt zirka 89 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr. Das ist nicht tragbar und wir können da nicht länger zusehen. Deswegen beziehen wir von 8 Bäckereien aus der Region nicht nur für unsere Bio-Biogasanlage das Altbrot, sondern auch für die Produktion von Tierfuttermittel. Die eigens gebaute Maschine trocknet das Brot, häckselt es klein und verpackt die Brösel in Big Packs, die dann abgeholt werden können. Kraftfutter aus der Region für die Region.

Natürlich geben wir übrig gebliebenes Brot der Tafel und auch viele Privatpersonen nehmen dieses Angebot für ihre Tiere wahr. Eine edle Variante der Restbrotverwertung ist das Brennen unseres Bread Spirit. In Kooperation mit der Destillerie Farthofer in Österreich haben wir super leckere Schnäpse aus Altbrot kreiert.

 

Wertschöpfungskette

 

Eine biologische Kreislaufwirtschaft ist unabdingbar für den biologischen Landbau. Da wir aber Landwirtschaft ohne Tiere betreiben, gestaltet sich die Kette ein bisschen anders. Wir bauen unser Getreide zum Teil selbst an, mahlen dieses in unserer eigenen Mühle und verarbeiten es zu dem köstlichen Gottschallerbrot. Strom beziehen wir aus unserer Photovoltaikanlage und der Bio-Biogasanlage, Wasser aus dem eigenen Brunnen. Wir sind komplett autark und stolz darauf, diese Hürde geschafft zu haben. Doch wie geht es mit dem Kreislauf weiter?

Wir füttern unsere Bio-Biogasanlage mit Altbrot. Dieses bekommen wir von 8 verschiedenen Biobäckern aus der Umgebung. Nachdem die Brote uns Strom geliefert gaben, erhalten wir als Endprodukt veganen Dünger für unsere Felder. So schließt sich der Kreislauf und das Korn kann wieder für unser Brot sprießen.


Vom Korn zum Brot und wieder zum Korn –
die Gottschaller Wertschöpfungskette!